Das freut das Controlling: Frauen buchen ihre Geschäftsreisen 1,9 Tage früher als ihre männlichen Kollegen und zahlen dadurch im Schnitt rund zwei Prozent weniger. Zu diesen Ergebnissen kommt die internationale Analyse von 6,4 Millionen Flugbuchungen, die Carlson Wagonlit Travel (CWT) unter dem Namen „Gender Differences in Booking Business Travel: Advance Booking Behavior and Associated Financial Impact“ veröffentlicht hat. Die finanziellen Auswirkungen sind dabei enorm: Wenn sich die männlichen Mitarbeiter in einem Unternehmen mit 20.000 Geschäftsreisenden (davon 70 Prozent männlich), die jeweils viermal pro Jahr auf Geschäftsreise sind, an ihren weiblichen Kollegen orientieren würden, könnte die Firma rund eine Million US-Dollar (870.000 Euro) einsparen – eine stolze Summe.
Sollten Sie anschließend noch etwas von den älteren Kolleginnen und Kollegen lernen, können Sie sogar noch mehr Geld einsparen. Denn mit zunehmendem Alter buchen Geschäftsreisende vorausschauender. Die Studie zeigt, dass Personen mit zunehmendem Alter immer früher ihre Reisen buchen. Eine 55-Jährige bucht ihre Geschäftsreise beispielsweise rund 24 Tage vor Reiseantritt, bei ihrem männlichen Kollegen im selben Alter sind es ungefähr 21 Tage. Bei den Geschäftsreisenden zwischen 30 und 35 Jahren sind es jeweils etwa drei Tage weniger.
Größere Sicherheitsbedenken unter den Frauen
Auch die aktuelle Studie „Chefsache Business Travel 2018“ liefert interessante Ergebnisse hinsichtlich geschlechterspezifischer Unterschiede auf der Geschäftsreise. Über einen Sitzplatz mit besonders viel Beinfreiheit oder einen WLAN-Zugang im Flugzeug freuen sich weibliche und männliche Geschäftsreisende gleichermaßen. In einigen anderen Bereichen der Geschäftsreise gibt es jedoch starke Unterschiede. Frauen sorgen sich auf Geschäftsreisen deutlich stärker um ihre Sicherheit als ihre männlichen Kollegen. Knapp jede Zweite hat aufgrund der Terroranschläge der vergangenen Jahre sehr große beziehungsweise eher große Befürchtungen, dass ihr auf einer Geschäftsreise etwas zustoßen könnte. Diese Sorgen teilt nur rund ein Drittel der Männer. Insbesondere bei Taxifahrten fühlt sich jede fünfte Geschäftsreisende unwohl oder gefährdet. Bei den Herren ist es nur rund jeder Zehnte.
Alternative Fortbewegungsmittel forcieren
Unternehmen sollten auf diese Ängste eingehen und verstärkt Alternativen wie beispielsweise firmenübergreifende Shuttle-Dienste oder Carsharing-Angebote in der Reiserichtlinie berücksichtigen. Frauen nutzen diese Angebote bereits jetzt deutlich häufiger als Männer. Auch andere alternative Fortbewegungsmittel sind bei Frauen vergleichsweise beliebt. Fast jede Dritte setzt sich beispielsweise auf Mietfahrräder und radelt zum Geschäftstermin. So lässt sich gleichzeitig eine kleine Sporteinheit in den Geschäftsalltag integrieren und das wilde Verkehrschaos in einigen Großstädten vermeiden. Nur jeder fünfte Mann nutzt diese emissionsfreie Alternative. Die Nähe zu und Verfügbarkeit von entsprechenden Leihstationen kann für einige Geschäftsreisende daher eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Unterkunft spielen.
Individuelle Informationen statt pauschale Ratschläge
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede im geschlechterspezifischen Buchungsverhalten. Auch während der Reise gewichten Frauen und Männer einzelne Aspekte unterschiedlich schwer. Firmen sollten ihre Schlüsse ziehen und beispielsweise weibliche Geschäftsreisende vorab ausführlicher über das Risikomanagement des Unternehmens informieren, um etwaige Bedenken schon im Voraus zu klären.