Sie nutzen gerne digitale Technologien und legen Wert auf Individualität sowie eine ausgeglichene Work-Life-Balance: Die Millennials, also die zwischen den frühen 1980er-Jahren und den späten 1990er-Jahren Geborenen, haben andere Gewohnheiten und Bedürfnisse als die Generationen zuvor. Das hat auch Auswirkungen auf das Berufsleben. Gerade Geschäftsreisen stellen sich Millennials oft anders vor als ihre älteren Kollegen. Dabei ist bei jungen Berufstätigen die Bereitschaft sogar höher, für ein paar Tage beruflich unterwegs zu sein. Während 75 Prozent der 18- bis 39-Jährigen mehrtägige Geschäftsreisen bevorzugen, sind es bei den über 40-Jährigen nur 67 Prozent. Das geht aus der Studie „Chefsache Business Travel 2019“ im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) hervor. Um die Digital Natives als Mitarbeiter langfristig zu halten, sollten Arbeitgeber auf ihre Wünsche Rücksicht nehmen.
Bleisure-Travel ermöglichen
Viele Millennials sehen in einer Geschäftsreise mehr als nur einen dienstlichen Termin. Vielmehr verbinden sie unterwegs gerne Berufliches (Business) und Privates (Leisure) zu einem sogenannten Bleisure-Trip. Drei von vier Geschäftsreisenden im Alter von 18 bis 39 Jahren haben der DRV-Studie zufolge schon einmal eine Reise für private Zwecke verlängert. Prinzipiell spricht aus Sicht des Arbeitgebers nichts dagegen. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsreisende die zusätzlich anfallenden Kosten selbst bezahlt und die Reiserichtlinien einhält. Für Unternehmen hat Bleisure-Travel sogar einen entscheidenden Vorteil: Nach der Auszeit kommen die Beschäftigten in der Regel gut erholt und leistungsfähig ins Büro zurück.
Carsharing anbieten
Nicht nur bei der Reisedauer erwarten Millennials Flexibilität von ihrem Arbeitgeber, sondern auch bei der Wahl des Transportmittels. Am liebsten wollen sie die Angebote nutzen, mit denen sie auch privat schon gute Erfahrungen gemacht haben. Dazu gehört auch Carsharing. Doch derzeit sind nur zwei Prozent der Geschäftsreisenden auf diese Art und Weise unterwegs. Das geht aus der repräsentativen Studie RA Business hervor, die im Auftrag des Instituts für Management und Tourismus (IMT) der FH Westküste, des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) und der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) durchgeführt wurde. Unternehmen können also bei den Digital Natives punkten, wenn sie es ihnen ermöglichen, auf Geschäftsreisen auch Carsharing zu nutzen.
Digitale Technologien bereitstellen
Weitere Pluspunkte können Arbeitgeber bei jungen Geschäftsreisenden sammeln, indem sie ihnen digitale Technologien zur Verfügung stellen. Das fängt beim Buchungsprozess an. 83 Prozent der unter 40-jährigen Geschäftsreisenden sagen laut der DRV-Studie, dass die Digitalisierung das Buchen von Geschäftsreisen einfacher gemacht hat. Da die meisten Millennials das Smartphone bevorzugen, sollte die Buchung von Geschäftsreisen mit mobilen Endgeräten möglich sein. Im Idealfall können Firmen ihren Mitarbeitern sogar eine Geschäftsreise-App zur Verfügung stellen, die zum Beispiel Online-Check-ins ermöglicht oder eine Abwicklung der Reisekosten bietet.
Letztlich profitieren beide Seiten von Zugeständnissen an die junge Generation. Die Millennials sind zufrieden, weil sie ihre Geschäftsreise nicht nach starren Vorgaben gestalten müssen. Stattdessen haben sie es selbst in der Hand, das Beste daraus zu machen. Der Vorteil für die Unternehmen ist, dass ihre Angestellten ihnen diese Wertschätzung durch Engagement und Produktivität danken.