Geschäftsreisende verlieren im Schnitt 48 Minuten pro Dienstreise durch unzureichende Reiseplanung, ungünstige Anschlussverbindungen oder schlecht gewählte Unterkünfte. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Chefsache Business Travel“ des Ausschusses Business Travel des Deutschen ReiseVerbands (DRV). Bei rund 164 Millionen Geschäftsreisen pro Jahr verlieren Deutschlands Unternehmen damit jährlich über 130 Millionen Stunden Arbeitszeit.
Dennoch legen nur die wenigsten Unternehmen die Planung und Durchführung ihrer Geschäftsreisen in professionelle Hände. So arbeitet nur jedes dritte befragte Unternehmen mit einem auf Geschäftsreisen spezialisierten Reisebüro zusammen.
Für Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel des Deutschen ReiseVerbandes (DRV), ist dies eine überraschende Erkenntnis: „Für viele Unternehmen sind Dienstreisen ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Erfolg, zum Beispiel, um Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen. „Deshalb sollte man meinen, dass sie hier dieselbe Professionalität walten lassen wie in anderen Geschäftsbereichen. Dies ist offensichtlich nicht der Fall.“
Bei rund 164 Millionen Geschäftsreisen verlieren deutsche Unternehmen insgesamt mehr als 130 Millionen Stunden Arbeitszeit. Bei Durchschnittskosten von rund 30 Euro pro geleistete Arbeitsstunde macht das einen finanziellen Verlust von 3,9 Millarden Euro pro Jahr.
„Ein Großteil des Zeitverlustes, zum Beispiel lange Wartezeiten bei Anschlussverbindungen, verpasste Züge und Flüge oder unnütze Fahrten wegen schlecht gewählter Hotelstandorte, ließe sich durch eine effektive Planung im Vorfeld, das heißt ein professionelles Geschäftsreisemanagement verhindern“, betont Stefan Vorndran..
Diese Einschätzung wird durch weitere Zahlen der Studie bestätigt: So achten nicht einmal 40 Prozent der Unternehmen konsequent auf die schnellste Verbindung bei der Buchung ihrer Geschäftsreisen. Lediglich 32 Prozent haben bei den Dienstreisen ihrer Mitarbeiter auch deren Produktivität im Blick.
„Geschäftsreisebüros können zwar Staus und Zugverspätungen nicht verhindern. Mit ihrer Unterstützung können Verkehrsmittel, Verbindungen, Anreisewege, Unterkünfte und andere definierte Faktoren allerdings optimal aufeinander abgestimmt werden. Außerdem ermöglichen sie, auf Probleme während der Reise zeitnah zu reagieren“, erklärt Vorndran.
Zur Studie „Chefsache Business Travel 2012“
Für die Studie „Chefsache Business Travel 2012“ im Auftrag des Deutschen ReiseVerbands (DRV) wurden 222 Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Mitglieder der Geschäftsführung aus Unternehmen ab 300 Mitarbeitern zum Thema „Geschäftsreisen“ befragt. Die Interviews wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durchgeführt.
Über den DRV-Ausschuss Business Travel
Der Ausschuss Business Travel vertritt innerhalb des DRV die Interessen der Geschäftsreiseanbieter. Mitglieder sind unter anderem die führenden Travel Management Companies BCD Travel, Carlson Wagonlit Travel, DERPART TRAVEL SERVICE, FCm Travel Solutions, FIRST Business Travel, HRG Germany und Lufthansa City Center. Weitere Informationen finden Sie hier.
Über die Kampagne „Chefsache Business Travel“
Auf Geschäftsreisen setzen Unternehmen ihre wichtigste Ressource ein: den hochqualifizierten Mitarbeiter. Knapp 90 Prozent schicken ihre Mitarbeiter mit dem Ziel auf Reisen, Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen oder zumindest vorzubereiten. Der effizienten Gestaltung von Geschäftsreisen im Unternehmen misst die Chefetage jedoch trotzdem oft keine strategische Bedeutung zu. Dabei wird diese Aufgabe immer komplexer. Nicht nur Kosten, sondern auch andere Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Sicherheit gilt es zu beachten. Ziel des DRV-Ausschusses Business Travel ist es, Geschäftsreisen als strategisches Management-Thema zu verankern und den Nutzen eines professionellen Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit den Geschäftsreisebüros auf Entscheider-Ebene besser bekannt zu machen.
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